Modul 2

"Personalentwicklungsprogramm - PEP"

Herzlich Willkommen im 2. Modul!

In diesem Modul geht es darum, deine Resilienz weiter zu stärken. Aufbauend auf dem letzten Workshop schauen wir uns die 7 Säulen der Resilienz noch einmal genauer an. Außerdem möchten wir euch Ideen und Impulse mit auf den Weg geben, um das Thema auch in eure Teams zu tragen. Es geht nicht nur darum, selbst die eigene Resilienz zu stärken, sondern auch darum, in resilienten Teams zu arbeiten.

Ziele des Moduls

  1. Einflussfaktoren für Resilienz kennenlernen
  2. Persönliche Triggerpunkte identifizieren
  3. Selbstkontrolle üben
  4. Eigene Glaubenssätze kennenlernen und angehen
  5. Resilienz in Teams übertragen

Rückblick - der letzte Workshop

Resilienz

Im Workshop haben wir uns in diesem Zusammenhang auch mit der salutogenetischen Sichtweise auf das Thema Gesundheit, dem Kohärenzbegriff und „Stress“ beschäftigt. Wir hatten das Gefühl, euch interessiert das Thema auch tiefergehend und haben euch daher einige Informationen verlinkt – viel Freude beim Recherchieren.

Im letzten Workshop ging es um das Thema Resilienz. Dies möchten wir an dieser Stelle noch einmal kurz aufgreifen, um es euch erneut vor Augen zu führen.

Was bedeutet Resilienz eigentlich? Resilienz ist ein Begriff auf der Psychologie und beschreibt die psychische Widerstandkraft schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen. Gerade angesichts der Anforderungen der heutigen Zeit gewinnt das Stärken der eigenen Resilienz daher an Bedeutung.

Bedürfnisse und Ressourcen

Im Workshop haben wir zusammen bereits (auf Grundlage des 1. Moduls) eure Bedürfnisse genauer in den Blick genommen. Mit der Bedürfnis-Gieskanne haben wir dabei gezielt Ressourcen gesucht, die euch dabei helfen, eure Bedürfnisse weiter zu erfüllen.

Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die 7 Säulen der Resilienz ergibt sich eine schier endlose Fülle an Möglichkeiten, die eigene Widerstandskraft zu stärken. Was für wen die passenden Ansätze sind, das ist sehr individuell. Daher möchten wir euch an dieser Stelle eine Auswahl an Ansätzen mit auf den Weg geben. Die Liste ist beliebig erweiterbar und wir freuen uns, wenn ihr eure Erfahrungen und die Punkte, die für euch hilfreich sind, im nächsten Termin mit der Gruppe teilt. So können wir alle voneinander lernen.

Auffrischung - Circle of Influence

Um die eigenen Bedürfnisse zu achten ist neben den  4 Schritten aus der gewaltfreien Kommunikation auch das Bewusstsein über den Circle of Influence sehr hilfreich. Hier geht es darum, die eigenen Bedürfnisse von denen im Unternehmen zu trennen und auf Grundlage deines Handlungsraumes zu entscheiden, welche Bedürfnisse du erfüllen kannst.

Lassen wir und das Konzept von Stephen Covey selbst erklären:

Hier für Klarheit zu sorgen hilft besonders dann, wenn dir die Ressourcen ausgehen. Im Idealfall kommt es aber gar nicht so weit, weil du regelmäßig auf deine Bedürfnisse schaust und deine Rolle und damit auch Zuständigkeiten und Handlungsspielräume klärst.

Wichtig: In diesem Zusammenhang haben wir auch über das Thema „Nein-sagen“ gesprochen. Hast das diplomatische „Nein-sagen“ seitdem schon einmal (im Arbeitskontext) ausprobieren können?

Wie waren die Rückmeldungen und wie ging es dir dabei?

Wenn nicht schon geschehen, probiere es gerne einmal aus! Als keine Gedankenstütze hier noch einmal das Handout dazu:

Übung 1: Selbstkontrolle und eigene Triggerpunkte identifizieren

Ein weiterer Baustein der Resilienz besteht in der Selbstkontrolle. Selbstkontrolle bedeutet nicht, sich selbst einzuschränken oder zu verändern. Vielmehr bedeutet es, sich selbst so gut zu kennen, dass du selbst und andere achtsam miteinander umgehen können.

Voraussetzung dafür ist aber, sich selbst und die eigenen Auslöser oder Schlüsselreize (Trigger) für bestimmte Reaktionen zu kennen. Was bringt dich aus der Fassung? Wobei kannst du richtig wütend werden? Wann verlierst du die Geduld?

 

Lade dir das folgende Handout herunter und schreibe eine Bedienungsanleitung für dich.

Übung 2: Glaubenssätze

Das kann ich nicht. Die Aufgabe ist viel zu groß. Wenn ich etwas sage, dann bewirkt das doch eh nichts.

Das alles sind Sätze, die dir wahrscheinlich auch schon einmal begegnet sind. Und es sind Sätze, die unglaublich viel Kraft kosten. Ein Grund mehr sich mit ihnen zu beschäftigten. Tief in dir verankert schlummern auch solche Sätze und je stärker sie sich eingenistet haben, desto härter wird es, dich von ihnen freizumachen.

„Glaube nicht alles was du denkst“   Byron Katie

Glaubenssätze sind tief in uns verwurzelte Überzeugungen, für die wir uns meist nicht bewusst entscheiden, die aber dennoch unser gesamtes Leben beeinflussen: das was wir tun, was wir denken, wie wir uns fühlen.

Welche Glaubenssätze fallen dir zu dir ein? Notiere dir deine 5 Kernglaubenssätze.

 

Wie du jetzt mit ihnen umgehen und sie auflösen kannst, das haben wir im Handout für dich zusammengefasst.

Und was ist mit den Teams?

Das Grundsätzliche vorweg: Mitglieder eines Team sind soziale Wesen, sie stehen miteinander in Beziehung und führen Interaktionen aus, die produktive Ergebnisse zum Ziel haben.

Erfolg uns Leistung eines Teams sind dabei insbesondere davon abhängig, wie gut das Team die interne Gruppendynamik für sich nutzt, um die gestellten Aufgaben zu erfüllen.

Prozesse innerhalb eines Teams sind häufig dann von Erfolg gekennzeichnet, wenn Konsens über folgende Punkte besteht: 

  • Gemeinsames Verständnis bzgl. des gesetzten Ziels und dem erwarteten Ergebnis
  • Teammitglieder erkennen gegenseitig die Fähigkeiten und Kompetenzen der anderen an (ergänzen sich, um zu etwas Größerem beizutragen)
  • Einigkeit über gemeinsame Spielregeln zu Kommunikation und Struktur (gemeinsam verantwortet und eingefordert)
  • Gemeinsames Führungsverständnis
  • Transparente und verlässliche Entscheidungsprozesse und -kompetenzen

Das Ziel: Ein leistungsfähiges Team, welches sich durch einen vertrauensvollen Umgang, transparente Kommunikation, klare Strukturen und großes Engagement zur Aufgabenerfüllung auszeichnet.

 

Die Sache mit der Resilienz...

Die bisher behandelten Ansätze zur Resilienz lassen sich vom „System Mensch“ auf das „System Team“ übertragen. 

Dies gilt besonders, wenn es zu Stressituationen und in der Folge zu Konflikten kommt. Dies sind eben jene widrigen Umstände, die für die Resilienz im Team eine Rolle spielen, mit Hilfe von Coping-Strategien überwunden werden können und in der Konsequnz  (bei erfolgreicher Bewältigung) die Resilienz des Teams (und der/ des Einzelnen) stärken.

Wie auch im Bezug auf Einzelpersonen ist die Resilienz im Team ein dynamischer und aktiver Prozess. Ausgezeichnet durch die Art der Umstände bzw. Krisen.

Insbesondere in diesen vier Bereichen zeigt sich eine gute Übertragbarkeit der Thematik: 

Selbstwirksamkeit

Sobald sich ein Team als selbstwirksam erlebt, wird das eigene Teamerleben im Sinne von Erfolg und Leistungsfähigkeit greifbar. Gut sichtbar wird dies beispielweise im Mannschaftssportbereich.

Resiliente Personen

Wenn in einem Team bereits resiliente Personen sind, wirkt sich das auf das ganze Team aus: Aus neurologischer Sicht unterstützen Spiegelneuronen die Wahrnehmung der Emotionen und damit das Verständnis im Team. Aus Studien ist bekannt, dass Bezugspersonen bzw. Vorbilder für Einzelne die eigene Resilienz unterstützen.

Sinnhaftigkeit

Das Gefühl der Sinnhaftigkeit im Team wird ebenfalls durch die Frage beantwortet, ob sich die Mühen und die eingesetzte Energie der Teamarbeit auch lohnen.

Von Vorteil ist, dass die Sinnstiftung sowohl von einem der Teammitglieder als auch von außen initiiert werden kann.

positive Krisenbewältigung

Eine positive Krisenbewältigung der einzelnen Teammitglieder fördert ebenfalls die Resilienz im Team, da sich das Team und seine Teammitglieder systemisch aufeinander beziehen.
Das gilt auch umgekehrt: Eine durch das Team bewältigte Krise fördert die Resilienz des Einzelnen. Damit darf die Schlussfolgerung gezogen werden, dass sich Resilienz auch im Team trainieren und aneignen lässt.

Zusammenfassend ist ein resilientes Team die Grundlage für gelingende Teamarbeit. Gerade in dem sich schnell wandelnden Umfeld, welches uns aktuell umgibt, werden Themen wie die Zunahme der Geschwindigkeit, der Arbeitsdichte und dem Grad der Komplexität zu herausfordernden Umständen, die es im Sinne einer straken Resilienz zu bewältigen gilt. 

Positiv gemachte Kontrollerfahrungen einzelner Teammitglieder und deren Ressourcen bilden die Basis, um Resilienz im Team auf- bzw. auszubauen und zu erhalten. Die Anwendung verschiedener Resilienzfaktoren ist dabei besonders hilfreich, um den sehr individuellen Bedürfnissen begegnen zu können. Ein Schlüssel zum Erfolg: Ressourcen transparent und bewusst machen, um sie zu nutzen und mit anderen Personen zu teilen.

Fokus aus Modul 2

  1. Resilienz als persönliche Ressource erkennen
  2. Persönliche Triggerpunkte erkennen
  3. Ideen für den Umgang mit persönlichen Triggern entwickeln
  4. Eigene Glaubenssätze erkennen und mit ihnen arbeiten
  5. Resilienz im Teamgefüge verstehen