Coaching wird manchmal als Selbtsoptimierung und „Arbeit am eigenen Glück“ verstanden. Das Glück scheint herstellbar. Ich kann für mich persönlich sagen: Die viele Arbeit an meinem individuellen Glück hat wenig gebracht. Rückblickend ist das frustrierend. Ich bin ent-täuscht, im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn: Wo Glück draufsteht, ist selten Glück drin – ich denke an gleichnamige Marmeladen, Tees und Zeitschriften. Das Glück verkauft sich gut, ist zugleich eine Mogelpackung, der ich – mehr als einmal – aufgesessen bin.
Kürzlich hat die Soziologin Eva Illouz gemeinsam mit Edgar Cabanas ein Buch namens „Das Glücksdiktat“ herausgebracht. Auch das hat sich wie Hirschhausens ein paar Jahre eher erschienene „Glück kommt selten allein…“– Sie kennen es vielleicht? – sehr gut verkauft. Darin steht: „Das meiste von dem, was wir für unser Glück tun, ob es nutzt, enttäuscht, irreführt oder nicht, nutzt unterm Strich zuallererst jenen, die die Wahrheit über das Glück zu hüten beanspruchen.“
Es gibt außerdem eine Menge selbsternannte Heilsbringer, die einem das Glück erklären wollen. Danke – kein Bedarf!
Ich denke an eine kurze Begegnung auf einem Spielplatz. Doch genau an so einem Spielplatz springt mir vor Kurzem mein Kind entgegen, das strahlt und hüpft. Und mir hüpft das Herz, bin ganz überrascht, gehe in die Knie und nehme es in die Arme. Nur eine kurze Umarmung. Dann geht es wieder auf Abstand, hört dabei aber nicht auf zu reden, redet wie ein Wasserfall.
Ich höre die junge Stimme, sie ist leise, zart und bestimmt. Ich höre die anderen Kinderstimmen im Hintergrund, eher wie ein Rauschen. Das Rauschen ist mir gewogen. Ich höre weiter zu, gebe mich dem Fluss an Informationen hin, anstatt zu sagen, mach dies, mach das. Ich lasse mich treiben. Treiben und tragen während ich den Kindern dabei zusehe, wie sie unbeschwert spielen.
Nichts ist künstlich hergestellt, gewollt oder erarbeitet. Anders als dieser synthetisch hergestellte Zustand von Glückstees oder empfohlenen Strategien.
Es ist einfach da, ohne Arbeit.
Ich bin selbst der Ursprung meines Glücks. Dem kann ich trauen.
Der deutsche Philosoph Hans Blumenberg formuliert es so: „Glück ist, was einer sich als sein Glück bestimmt; es wäre eine der möglichen Katastrophen für die Menschheit, wenn einer für alle oder alle für einen oder viele für wenige oder wenige für viele bestimmen könnten, was deren Glück zu sein hätte.“
In diesem Sinne – grüßen Sie das Glück von mir, wenn Sie es sehen!
Ihre Katharina Ludewig
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