Modul 1

„Kommunikation und Zusammenhalt im Team“

Herzlich Willkommen im 1. Modul!

In diesem ersten Modul legen wir den Fokus auf deine Bedürfnisse. Dabei geht es darum, diese zu erkennen, in den Fokus zu nehmen und zu ordnen. Dies bildet die Grundlage für eine erfolgreiche gewaltfreie Kommunikation.
Fangen wir an!

Ziele des Moduls

  1. Deine eigenen Bedürfnisse erkennen
  2. Ordnung in deine Bedürfnisse bringen und deine persönliche Bedürfnishierarchie erstellen
  3. Einen strukturierten Perspektivwechsel einnehmen

Erkenne deine Bedürfnisse mit dem 4-Schritte-Modell aus der Gewaltfreien Kommunikation

Selbstführung – die Herausforderung und Notwendigkeit, Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse, Interessen und Handlungen zu übernehmen.

Wie das geht? Mit den 4 Schritten zur Selbstführung aus der Gewaltfreien Kommunikation (GFK). Fokus hier: Die eigenen Gefühle lesen und dahinter stehende (erfüllte und unerfüllte) Bedürfnisse erkennen. Das ist besonders in Hierarchien (wie Unis, Behörden etc.) aber auch innerhalb von Teams wichtiger denn je. Warum? Weil man darin sehr schnell Gefahr läuft, sich in die Bedürfnisse (oder Interessen) anderer zu verstricken und Handlungen zu übernehmen

Nun bist du dran! Schaue dir das Video von Marshall Rosenberg, dem Gründer der GFK, an. Und bitte nicht wundern – er spricht mit Handpuppen von Giraffen und Wölfen (engl. jackal, dt. „Schakal“). Die „Wolfssprache“ meint die gewaltvolle, fremdbestimmte Haltung. Die „Giraffensprache“ ist die Haltung der Selbstführung – und die ist für dich und dein Wohlbefinden wichtig!

Lade dir die Handouts zur GFK runter und suche dir 1-2 konkrete Situationen aus deinem Arbeitsalltag: Wann bist du an deine persönliche Grenze gestoßen? Wann warst du genervt? Ratlos? Oder produktiv?

Systematisiere deine Situation(en) mit den 4-Schritten und differenziere vor allem zwischen Gefühlen und Pseudo-Gefühlen. Was ist hier der Unterschied? Ganz einfach: Gefühle kommen aus dir heraus (sind somit intrinsisch) und bringen dich zu deinen individuellen Bedürfnissen. Pseudo-Gefühle dagegen sind Gedanken, sind extrinsisch (d. h. sie kommen von außen) und lenken dich auf Strategien unabhängig von deinen Bedürfnissen.

Erst wenn du deine Bedürfnisse kennst, kannst du prüfen, ob deine Strategien zu ihnen passen! Damit vermeidest du Verstrickungen. Alles, was du dafür brauchst, findest du in den Handouts.

Noch nicht genug? Dann findest du hier Sammlung spannender und informativer Podcasts zum Thema: zum Podcast

Bedürfnishierarchie und Bedürfnispyramide

Bringe Ordnung in deine Bedürfnisse!

Jetzt hast du hoffentlich ein paar Bedürfnisse. Falls nicht: Wiederhole die Übung 1 oder schreibe uns! Denn jetzt geht es darum, deinen Blick zu schärfen. Wie? Indem du Prioritäten setzt! Welche Bedürfnisse sind gerade am wichtigsten?

Keine Sorge – Bedürfnisse ändern sich ständig, alleine schon durch die Grundbedürfnisse wie Schlaf, Hunger etc. Verstehe deshalb die Übungen als Momentaufnahmen und als Anfang, um dich besser kennenzulernen und für dich zu sorgen.

Denn das ist der Schlüssel zu der Tür hinter der deine Arbeit nach deinen Bedürfnissen organisiert wird. Und das ist deshalb wichtig, weil im Modell der GFK davon ausgegangen wird, dass jedes menschliche Handeln (also auch die Arbeit!) Bedürfnisse erfüllt.

Lade dir das Handout zur Bedürfnishierarchie herunter und bringe Ordnung in deine Bedürfnisse. Nicht genug aus Übung 1? Dann befrage dich selbst, was dir am wichtigsten ist. Und erstelle deine ganz persönliche Bedürfnispyramide.

Viel Spaß beim Entdecken!

Noch mehr zum Thema? Ein Basic ist die Maslowsche Bedürfnishierarchie – vielleicht kennst du sie. Im Kern geht es dabei darum, dass deine Grundbedürfnisse erfüllt sein müssen, um sich selbst zu verwirklichen. Das vergessen manche, mit denen wir arbeiten. Da fehlen Schlaf, Sicherheit oder Nahrung und unsere Coachees versuchen trotzdem, kreativ zu arbeiten. Mache dir selbst ein schnelles Bild.

Strukturierter Perspektivwechsel

Kurz zum Hintergrund: In „Die Veränderung von Glaubenssystemen“ (2006) beschreibt Robert Dilts das Modell des Meta-Mirrors.

Sehr grob zusammenfasst geht er davon aus, dass das Kommunikations- und Netzwerkverhalten eines Menschen ein Spiegelbild der eigenen, inneren Kommunikation ist. Heißt: Mein Umfeld spiegelt mir das, was in mir abläuft. Um etwas zu verändern, hilft es, nicht nur einen Perspektivwechsel zu vollziehen, sondern auch eine Meta-Perspektive einzunehmen, den Meta-Mirror.

Damit lassen sich

  1. die Selbstreflexion
  2. der innere Dialog und
  3. die Kommunikation mit meinen Mitmenschen positiv beeinflussen.

Ladet euch das Handout herunter, denkt an ein Teammitglied und vollzieht einen strukturierten Perspektivwechsel mit Meta-Mirror.

Fertig? Fast!

Bringe nun deine Ergebnisse in Form! Wie? Ganz einfach: Indem du deine Arbeitsumgebung dahingehend überprüfst, was genau du beitragen kannst und worin deine Stärken liegen. Was macht dich zu einem wertvollen Teammitglied und zu einem/einer wertvollen Arbeitskolleg*in für das Team? Dort wirst du mit Sicherheit eine Menge Punkte entdecken!

Zum Mitnehmen: Ein passendes Tool to go - aktives Zuhören

Die drei Ebenen des Zuhörens. Was das ist und wobei es dich unterstützt? Gesagtes lässt viel Interpretationsspielraum zu, mehr als uns manchmal bewusst ist. Spannend ist daher einmal bei sich selbst anzufangen und sich im aktiven Zuhören auszuprobieren.

Achtet daher in der nächsten Zeit darauf, auf welchen Ebenen euer Gegenüber spricht!

Was sagt die Person auf der Sachebene?

Was auf der Gefühlsebene (Wie fühlt sie sich?)?

Was auf der Bedürfnisebene (Was möchte die Person?)?

Als Unterstützung haben wir ein passendes Handout für dich vorbereitet. Möchtest du mehr Hintergrundinformationen? Dann schaue dir auch das Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun an. Wenn du dich noch etwas vertiefter mit dem Zuhören beschäftigen möchtest, können wir dir wärmstens diesen Podcast empfehlen.

Wir sehen uns und zwischenzeitlich hast du folgende Foki:

  1. Eigene Bedürfnisse wahrnehmen
  2. Konzentration auf die eigenen Gefühle
  3. Ordnung in deine eigenen Bedürfnisse bringen
  4. Selbstreflektion üben und den strukturierten Perspektivwechsel einnehmen
  5. Aktives Zuhören erproben